Im Rahmen der POLIS Mobility in Köln, einer Messe, bei der sich alles um (nachhaltige), menschen- und stadtverträgliche Mobilität dreht, hatten wir die Gelegenheit, gemeinsam mit Marina Fischer und Csilla Letay von der POLIS Stadtplaner-Legende Jan Gehl aus Kopenhagen zu interviewen. Jan Gehl erklärt seinen Werdegang, Schlüsselerlebnisse wie zum Beispiel die Frage eines Kunden, der etwas bauen wollte, das „gut ist für Menschen, nicht der übliche Quatsch“ und die Charta von Athen aus dem Jahr 1933, die für die folgenden Jahrzehnte den Städtebau prägten.  

Ausgangspunkt ist für ihn das Leben in der Stadt: In seinem Buch „Leben zwischen Häusern“ hat er betont, dass das Leben zwischen Gebäuden genauso wichtig ist wie innerhalb und wie es durch die Art, wie wir bauen, beeinflusst wird. „Wir haben in Kopenhagen Forschungen durchgeführt und bewiesen, dass das Geben von mehr Raum für Menschen mehr Menschen anzog, welche nicht nur durch den Raum gehen, sondern dort auch verweilen.“

Gern zitiert Jan Gehl den Bürgermeister von Bogotá in Kolumbien, Enrique Peñalosa: „Es ist ein Paradox, dass Menschen so viel über geeignete Lebensräume für Bergorillas, sibirische Tiger und Wale wissen, aber so wenig über den geeigneten Lebensraum für den Homo Sapiens.“